Eine Sache, die diese Vegansein-Geschichte echt schwer macht, ist das Essengehen. Ich liebe es, essen zu gehen – das ist so ein Ding, das ich von meinen Eltern gelernt habe, dass man sich so etwas gönnen kann und eine gemeinsame Zeit in Genuss und eintrachtlichem Kauen verbringt.
Als Veganer funktioniert das deutlich schlechter.
Die wenigsten Restaurants sind auf solch erlauchtes Publikum eingestellt, denn die Zielgruppe ist immer noch überschaubar. Und wenn man dann doch ein verganes Restaurant findet, dann schmecken die Speisen oft so, dass man sie noch nicht einmal aus religiösen Gründen hinunterwürgen würde.
Heute wurde ich jedenfalls angenehm überrascht; die mediterrane Küche mit veganen Alternativen, aber auch mit Fleisch oder Käse auf der Karte hat das auf den Teller gebracht, was ich mich nicht gewagt habe zu erhoffen – ein Burger aus Dinkel, der einfach nur lecker war.
Ich glaube, besonders solche Läden mit echtem Mehrfachangebot tun viel für die Verständigung der Veganer, Vegetarier und Carnivoren, man kann wirklich zusammensitzen und jeder ist mit dem glücklich, was er auf dem Teller hat. Obendrein kommt an einem solchen Platz der Fleischfreund vielleicht auf die Idee, dem veganen Flammkuchen eine Chance zu geben und wird zumindest teilweise bekehrt.
Als Bonus verstehen die Köche in gemischter Küche eher etwas von ihrem Handwerk und sind nicht vom Eifer geleitet.
In diesem Sinne: Ich empfehle einen Besuch beim Ecco in der Kölner Südstadt. Alaaf.