Karfreitag in Köln ist ein trauriger, unwürdiger Tag – der Tag legt sich wie Mehltau auf Nordrhein Westfalen, wie eine bleierne Decke.
Ich hab frei und das Wetter ist freundlich, es lädt ein zum Feiern, zum Tanzen, schlicht dazu, das Leben zu genießen… Nicht aber mit den Gesetzen, die hier gelten – Spaß ist heute verboten.
Komisch, dass in einer so ungläubigen Gesellschaft wie der aktuellen ein Tag, der dem Tode gewidmet ist, so ernst genommen wird, werden muss, und jeder, der das Pech hat, hier zu wohnen, gezwungen ist, mitzumachen.
Das freiwillige Fasten, das Verzichten, der Akt der Selbstbeschränkung – das wird immer weniger zelebriert und wenn, dann nicht aus religiösen Gründen.
Menschen fasten zunehmend für sich selbst, statt nach deren Gebot und sie müssen anscheinend gezwungen werden, zu trauern.
Mir tut die katholische Kirche Leid tut. Trotz all dem Glanz, dem Gold und der Geschichte, trotz all ihres Potentials, fehlt ihr hier und heute jede Strahlkraft.
Ich faste einfach bis Ostern weiter, nicht wegen, sondern trotz der Kirche.