Tag 18 – Manchmal muss es eben Fleisch sein

Heute habe ich Fleisch gekauft – ein halbes Pfund Hackfleisch von Rind beim türkischen Metzger meines Vertrauens. Dann habe ich einen Teil davon gebraten, was ich mit einer mir seltsam vorkommenden Mischung aus Widerwillen und animalischem Neid getan habe. Den Rest habe ich für nächste Woche eingefrohren.
Mein Hund hat sich sehr gefreut und bedankte sich durch ein aufgeregtes Tänzeln.

Ich mache seit ungefähr sechs Jahren alles Nassfutter für meinen Hund selbst, meistens ist es Hackfleisch, manchmal Hühnchen oder was sonst so über meine Flesichfresserarbeitsfläche gerutscht kam. Dann kommt Couscous dazu und ein Tropfen hochwertiges Öl, was dem Hundefreund als nonplusultra für glänzendes Fell ans Herz gelegt wird. Man kann gar nicht so schnell schauen, wie der kleine Fellball seinen Napf leerräumt.

Natürlich belasse ich es nicht dabei, das wäre auch fahrlässig. Trockenfutter, momentan aus Insektenproteinen, liefert alle Zusatzstoffe, die ein Hund braucht, um welpenfit ein biblisches Alter zu erreichen – im Fall von Sheela sind es 11 Jahre und sie kein bisschen leise (meistens).

Nun ist es natürlich aus ethischer Perspektive fragwürdig, ob es richtig ist, Tiere abzuschlachten und durch den Fleischwolf zu drehen, um andere Tiere gesund und munter zu halten. Ein Hund ist heutzutage noch nicht einmal „wichtig“, er dient den meisten Leuten dem persönlichen Spaß und verteidigt weder Haus noch Hof.

Insofern ist das Füttern eines Hundes mit Fleisch in keiner Weise anders, als es selbst zu essen – dumm nur, wenn man sich einen Hund anschafft und dann vegan wird oder noch dümmer, wenn man vegan ist und sich einen Hund anschafft. Bitte vermeiden.

Ja, ich lese manchmal, dass es geht, Hunde zu Zwangsveganer zu machen – ich halte das aber für unausgegoren und scheint mir auch nicht zu der veganerüblichen Agrumentationskette über natürliche Ernährung zu passen. Denn so richtig es ist, dass ein Mensch als Allesfresser gut ohne Fleisch und andere tierische Produkte auskommt, so richtig ist es auch, dass ein Hund nunmal ein Carnivore ist. Egal wie degeneriert die modernen Hunde sind und egal, wie wenig sie (Sheela ausdrücklich eingeschlossen) mehr mit dem stolzen Wolf zu tun haben.

Ich nehme also den ethischen Makel in Kauf und serviere meinem Hund Hack. Punkt.

Andere Meinungen? Ich bitte drum!

Tag 17 – Methadon und Epo

Nachdem ich gestern über einen starken Pizzaentzug gemeckert habe, habe ich abends einen Tipp, der heute Morgen in meiner Kommentarspalte stand, vorweggenommen; ich habe einen Hefeteig-Pizzaboden gemacht und da viele leckere Dinge draufgeschmissen – Zucchini, Paprika, Tomaten, Pilze, und reichlich Zwiebeln.

Ich will mich nicht beschweren, das Essen war sehr lecker und hat meinen Hunger nach Weizenmehl, Oregano und Knoblauch gestillt.
Und es ist doch nur das, was Methadon für einen Heroinjunkie ist.
Allerdings habe ich mir fest vorgenommen, diese Hefe-Cashew-Fakekäse-Sache zu probieren, die allenthalben erwähnt wird – meistens wird es allerdings in der Luft zerrissen. Vielleicht bekomme ich auch irgendwo diesen vielbeschworenen Analogkäse zu kaufen, der vor ein paar Jahren die Schlagzeilen rauf- und runtergeprügelt wurde als hinterfotziger Betrug am Kunden.

Wenn der Betrug am arglosen Kunden so gut funktioniert hat, dann muss das Zeug ja gut sein – und ja, jetzt wird wieder gesagt, dass das ja nicht natürlich sei, aber das interessiert mich genauso wie ein umgefallener Sack Reis in Quanzhou.
Natürlich ist das nicht natürlich, aber was ist das schon? Und natürlich ist nicht gleichzusetzen mit gut, wie man beispielsweise beim natürlichen Verhalten eines Krebsgeschwüres (wachsen) beobachten kann.
Was mich gestern total gefreut hat, steckt in drei Zahlen. -3, 13, 1:25, 0.

Obwohl gestern Abend schweinekalte -3 Grad Celsius auf meinem Smartphone vor Outdooraktivitäten warnten, bin ich dennoch 13 Kilometer gelaufen – zwar keine Bestzeit (ich schiebe 100% der Verantwortung den immerroten Ampeln zu) aber zumindest für 2018 meine persönliche Bestweite.

Der Clou dabei: Ich bin bisher noch immer 0 erkältet, obwohl mein Zuhause und meine beiden Arbeitsstellen die reinsten Schnupfenlazarette sind – Veganismus sei Dank?

Tag 16 – der Pizzablues

Ich war auf einem Dreh – der erste Filmdreh, dem ich beiwohnen durfte, ohne jedoch signifikante Beiträge zum Text beigetragen zu haben. Das kommt natürlich noch. Es war ein tolles Erlebnis, ein netter Vorgeschmack auf meine strahlende Karriere, dereinst, als Texter international erfolgreicher Kampagnen.

Den halben Tag verbrachten wir in einem Keller und sahen wie vor einer grünen Wand ein bemühter Social-Media-Testimonial den Spagat aus gelerntem Text und gespielter Spontanität einübte und (so meine unbedeutende und ganz und gar nicht professionelle Meinung) den Dreh ganz gut gewuppt bekommen hatte. Es gab lauwarmen Kaffee von einer schwarz-rostigen Färbung und mit einem Geschmack, der an klebrig-raues Harz erinnerte. Die bereitstehende Milch (immerhin Bio) schied natürlich für mich aus. Den anderen Setbewohnern schien der Kaffee jedenfalls mit Milchschuss, bzw. eine Tasse Milch mit Kaffeeschuss, gut zu munden. Auch gab es Bananen, die ob der Kälte aussahen wie hundert Jahre alt, und wirklich knackige Äpfel.

Alles im grünen Bereich, bis es ans Mittagessen ging – der EINE Grund, weshalb ich nach Ostern nicht vegan Leben werde, nicht vegan leben kann. Pizza.

Ich habe sie auch noch abgeholt aus der Pizzeria, sechs Kartons voll Himmel. Köstliche Dämpfe, der Geruch geschmolzenen Käses auf einem hauchdünnen Boden, welcher, vom Steinbackofen geküsst, einen perfekten Kreis ausmacht, Genuss im Umfang von 32 cm x Pi.

Und ich saß da mit einem Salat, der in einer Balsamicotunke schwamm, umrandet von wässrigen Tomaten und gekrönt von drei traurig in ihrem Blätterbett liegenden Oliven. Es gab Pizzabrötchen dazu, aber ohne Kräuterbutter oder Margarine taugt das fluffig-trockene Brötchen auch nicht zu viel mehr, als für das Aufsaugen oben erwähnter Imitation eines Dressings oder des Wassers, in das sich die Tomate zurückverwandelt, wenn man sie lange genug liegen lässt.

Milch? Kann weg.

Fleisch? Kein Problem.

Eier? Mag ich eh nicht.

Aber der Verzicht auf Pizza macht das vegane Fasten für mich zu einer Prüfung, wie sie sonst nur Hiob hatte durchleben müssen.

Was sagen die Veganer dazu? Gibt es ernstzunehmende Alternativen?

Tag 15 – Es ist kalt

Ich bin jetzt zwei Wochen clean – keine tierischen Produkten mehr in meinen Darmwindungen und hoffentlich keine Hormone mehr in meiner Blutbahn, die da nicht hingehören.

Ich will nicht lügen: ich trage noch immer einen Ledergürtel und ich weiß nicht ganz genau, wofür das Kölsch gefiltert wurde, das ich letzten Freitag getrunken habe.

Für Ersteres gilt natürlich, dass es eine ziemliche Energie- und Ressourcenverschwendung gewesen wäre, wenn ich das gute Stück weggeschmissen hätte, für das Zweite muss ich sagen, dass ich das überhaupt nicht wusste – und es jedenfalls keine körperlichen Auswirkungen hat, was tierische Fette angeht.

Kurzum mein Körper ist „sauber“, allein mein Karma hat noch Flecken.

Darum finde ich es spannend, dass ich mich in einem wahren Rotzorkan, einer Nies- und Hustensinnflut biblischen Ausmaßes befinde – und ich dennoch nicht krank werde.

Auch außerhalb dieser Challenge habe ich bisher über eine solide Konstruktion verfügt, aber so? Das halbe Büro ist leergefegt und meine Freundin ist krankgeschrieben und hustet so stark und frequent, dass der Hund glaubt, sie bellte mit ihm um die Wette.

Habt Ihr da auch Erfahrung?

Oder erwischt es mich bald auch?

Tag 14 – Künstliches, allzu Künstliches

Da ich mich mit mir selber geeinigt habe, dass ich Produkte, die Spuren von Ei, Fleisch, Milch enthalten können, als vegan ansehe (was auch Peta so sieht, weshalb meine Meinung im Grunde einen päpstlichen Segen besitzt) ist mein veganes Experiment mit einem Schlag deutlich einfacher geworden – sehr viele Produkte werden natürlich nicht in einer extra Fabrik hergestellt, dafür ist der Markt zu klein. Dennoch steigt offensichtlich die Bedeutung, sonst gäbe es nicht so viele vegane Angebote, auch von namhaften Herstellern.

Dass Oreos vegan sind, hat mich im ersten Augenblick angenehm überrascht – als ich dann aber auf einem Haufen Verpackungsmüll saß, habe ich den Entschluss getroffen, dass ich kein großer Oreonascher mehr werde. Ich bin weiß Gott nicht militant, eher das Gegenteil davon, aber wenn eine Firma, die es eigentlich besser wissen müsste, extra Verpackung um vier klitzekleine Kekse wickelt und damit sowohl meine Fingerspitzen, meinen Plastikmülleimer als auch meine Nerven strapaziert, dann Hasta la Vista. Ich meine (ernsthaft) sind die Kekse so schlecht, dass sie keine drei Tage an der frischen Luft aushalten und man sie auf Teufel komm raus von der Welt entrücken muss? Oder gibt es einen schmutzigen Deal mit einem größeren Abfallunternehmen? Oder interessiert es die feinen Herren einfach einen feuchten Kehricht, was mit dem Müll ist?

Wie gesagt, ich bin nicht militant und ich weiß, dass manchmal ein Mehr an Verpackung unterm Strich sogar ein Weniger an Transportenergie oder Ausschussware bedeutet – aber wenn ein so einfaches Produkt wie diese kleinen Zuckerschnitten so viel Verpackung nötig haben, dann habe ich diese Zuckerschnitten nicht nötig. Punkt.

Was ich hingegen sehr positiv finde ist, dass es manche Instantnudelsuppe (mit den vielen „E-Nummer“) zu kaufen gibt, die trotz der fleischigen Aufschrift „Huhn“ nichts Derartiges enthält. (z.B. Thai Chef von Penny). Ob man aus Gründen der Authentizität ein Huhn über die Gewürzmischung spazieren lässt? Dazu habe ich nichts gefunden.

Lustig stelle ich mir die Situation in der Firma vor – man kann die Packung jetzt mit einem Vegan-Siegel bedrucken, was die Kundschaft unter den Veganern und den Vegetariern deutlich steigern sollte. Das fände ich persönlich echt hilfreich. Dumm nur, dass Otto Normalesser dann vor Augen geführt bekommt, wie viel Trug in seinem Essen steckt. Nicht, dass er dann anfängt, das Kleingedruckte zu lesen oder gar seine Ernährung zu hinterfragen!!!
Also bleiben solche Geheimnisse auf kleine Internetforen beschränkt und bei Fritze Fleischfreund pfeift fröhlich der Wasserkocher, wenn er sich eine Hühnernudelsuppe kocht.

Veganismus kann so einfach sein, dass man es gar nicht merkt.

Tag 13 – Rock on!

Wie bereits früher erwähnt, mache ich eine Fortbildung zum Copywriter/Konzeptioner, arbeite in einer Werbeagentur und nebenbei noch in einem Arthouse-Kino. Das ist eine Menge Holz – Joggen klappt deshalb nur zweimal die Woche… Und ja, leider, leider, zum Schreiben komme ich gerade gar nicht, der Nachfolger zu meinem Büchlein „Der ganz und gar seltsame Glückskeks, das Taxi und die Nazi-Oma“ ist zwangsweise in meinen Gehirnwindungen zwischengeparkt.

Das komische ist nun folgendes: Es funktioniert. Gut sogar.

Momentan fühle ich mich fast jeden Tag so, als hätte ich genug Schlaf, Freizeit und Spaß – beim Spaß stimmt das auch, aber Schlaf und Freizeit stellen eine echte Mangelware in meinem momentanen Leben dar.

Nun frage ich mich natürlich, ob das etwas mit meiner momentanen veganen Ernährung zu tun hat, ob ich das Geheimnis ewiger Kraft gefunden habe…

Oder ob ich mir nur diese vegane Challenge aufgebürdet habe, weil ich noch über ein gerüttetes Maß an Power verfüge.

Oder ob es einfach das Minus an Süßkrams ist, den ich aus Geiz (2€ für 80g vegane Schokolade???) deutlich vermindert habe.

Wer weiß.

Tag 12 – Utilitarismus

Heute möchte ich ein wenig ausholen und ein paar Überlegungen mit Euch teilen, die ich im Allgemeinen höchst interessant und im speziellen passend zum veganen Lifestyle empfinde.

Der Utilitarismus ist eine philosophische Denkschule, die sich, arg verkürzt, mit der Maximierung des Gesamtglücks beschäftigt und alles als gut benennt, was dem dienlich ist.
So weit, so gut und so nachvollziehbar – problematisch wird es nun, wenn man ins Detail geht.

Wer stellt die „Glücksskala“ auf?
Wer zählt überhaupt dazu?
Wer richtet?

Das führt am Ende zu krassen Aussagen, die Spätabtreibung bis in den Kindergarten rechtfertigen und ist dadurch sehr diskreditiert. (Peter Singer ist da einer der krassesten Vertreter.)

So weit, so schlecht.

Da man sich ewig und drei Tage über solche Dinge streiten kann, finde ich eine Betrachtung des Individuums sehr viel fruchtbarer – auch wenn es innerhalb einer Person schon nicht immer einfach ist, verschiedene Glücksmomente miteinander zu vergleichen.

Und da sind wir beim Veganismus angelangt.

Dem echten Veganer ist das Glück, kein Tier zu verletzten ein mindestens genau so hohes Gut, wie der Geschmack einer Pizza Tonno, vielleicht sogar höher. Er trifft für sich eine gute Entscheidung und maximiert dabei sogar das Glück außerhalb (das der Tiere.) Er ist individuell und global „utilitaristisch“ unterwegs, wenn es das Wort gibt.

Der Fleischfresser interessiert sich nicht für das Wohl des Tiere, für ihn ist das Leid der Tiere keine Kategorie, die sein Glücksempfinden tangiert – ein Verzicht auf Fleisch aber sehr wohl. Er handelt individuell utilitaristisch, global anti-utilitaristisch.

Dann gibt es die Flexitarier, die weniger tierische Produkte konsumieren, aber nicht ganz verzichten können. Bei ihnen ist es schwierig, sie handeln einerseits global utilitaristisch, denn sie steigern das Glück gegenüber der Fleischfresserposition, sind individuell einerseits mit ihrem Konsum zufrieden, machen sich aber gegebenenfalls Vorwürfe, da sie die Auswirkungen kennen.

Ich sehe es so, dass die Lösung am besten eine ist, die sowohl individuelle, als auch globale Glücksmaximierung zum Ziel hat. Man könnte also sagen, dass der Veganer alles richtig macht – wenn die Entscheidung hin zum individuellen Glücksempfinden gefällt wurde.
Und hier liegt der Hund begraben: wenn durch Veggiedays, Propaganda, sozialen Druck oder schlimmstenfalls Verbote der Fleischfresser zum Flexitarier, Vegetarier oder Veganer wird, dann weicht er nur einem äußeren Druck aus – er maximiert zwar auch sein Glück, indem er dem Unglück der Ächtung ausweicht, wird aber, sobald der Druck nicht ausreicht, noch dringlicher seinem eigentlichen Wunsch folgen. Umerziehung hat noch nie geklappt, die DDR kann da ein Liedchen singen.

Darum nochmal ein Appell für mehr Überzeugungskraft und -versuche, mehr positive Einladung.

Wenn es kein Minus an persönlichem Glück ist, auf tierische Produkte zu verzichten, durch tolle Rezepte und positive Besetzung, dann kann so das individuelle und das globale Glücksnetto gesteigert werden – egal, wie man es nun genau bestimmt.

Tag 11 – Warum Fleisch?

Es gibt Essen, das kommt nicht ohne Fleisch aus, Steak oder Döner, um.nur zwei offensichtliche Kandidaten zu nennen.

Dann gibt es Essen, das kommt nicht ohne tierische Produkte aus, Pizza ist für mich schwer vorstellbar ohne Käse (den echten Stoff).

Das sind die Dinge, die man wissen muss, wenn man vegan wird; kein Steak, kein Döner und keine Pizza mehr für Dich. Ich verstehe jeden, der jetzt sagt, dass das der Grund ist, eben nicht auf die althergebrachte Ernährung zu verzichten. Noch fällt es mir leicht, aber ein Leben ohne Pizza kommt mir doch recht trostlos vor.

Was aber ohne Probleme möglich ist, ist ne solch leckeren Sachen wie einem Kokos-Curry einfach nicht auch noch Hähnchenbrust hineinzuschnibbeln. Wofür Pute in das Linsencurry oder Speck in die Weißkohlpfanne?

Manchmal ist es schwer, vegan zu sein. Manchmal ist es einfach – indem man nur eine Zutat weglässt, die ohnehin nicht nötig gewesen wäre.

Das alleine macht schon etwas aus.

PS: Ich habe heute meine Bestzeit auf 10 km geschlagen. Ich kann natürlich nicht sagen, dass es am pflanzlichen Essen liegt, geschadet hat es jedenfalls nicht.

Tag 10 – Keine Zeit

Da ich heute seit 9:00 auf der Arbeit war und mit kurzer Unterbrechung jetzt noch bis 1:00 weiter arbeite, komme ich leider nicht zu mehr, als kurz und knapp zu sagen: 10 Tage rum und ich fühle mich gut. Nicht phänomenal, aber gut.

Das kann auch an dem köstlichen Sushi liegen, das ich gestern gerollt habe… Veganes Sushi ist mindestens genauso lecker wie olles Fischsushi.

Alaaf.

Tag 9 – kann Spuren enthalten

Ich bin jetzt durch viele Zutatenlisten gegangen und so manches Mal bin ich zum Ende hin voller Vorfreude gewesen – dann aber kam der Hinweis: Kann Spuren von Ei, Milch, Tierföten, etc. enthalten. Dann habe ich bisher die Packung immer wehmütig wieder an ihren angestammten Platz zurückgestellt, damit ein weiniger gewissenhafter Zeitgenosse sich ihr annehmen möge.

Aber jetzt frage ich doch mal: Ist das ein wenig übertrieben? Bin ich katholischer als der Papst?

Generell verstehe ich den Ansatz, dass man dann eben dieses Produkt nicht kauft und weiter sucht, es ist ja nicht gänzlich „rein“. Doch bedeutet „Spuren“ nicht eben nur das – Spuren?
Im Grunde heißt das ja nur, dass es in der selben Fabrik wie ein tierisches Produkt hergestellt wurde und auf dem mechanischen Förderband nach der fachmännischen Reinigung durch einen Mitarbeiter noch das ein oder andere tierische Molekül sein Dasein fristet, anstatt mit dem Putzwasser im Orkus verschwunden zu sein.

Wenn man es ganz genau nimmt, kann mir niemand versichern, dass in der veganen Plätzchenfabrik nicht eine Kakerlake in die Dinkelmehlmühle gekrabbelt ist.
„Dann ist es nicht mit Absicht geschehen“, mag man dann einwerfen. Eben.
Ist es bei den Ei-Spuren von der Teigknetmaschine eben auch nicht.

Davon abgesehen gehen bestimmt mehr Tierchen dabei drauf, wenn ich neben der Butterkeksbäckerei eine neue, nur für veganes Kokosfettgebäck, hindüble, nur um den beinahe ätherisch zu nennenden Michkonzentrationen auf dem Förderband zu entgehen.

Verschwende ich mir jetzt zu viele Gedanken auf solche Randthemen?
Ich fühle mich jedenfalls geneigt, die Spuren zuzulassen, aber noch nicht abschließend sicher.

Kann Eurer Meinung nach veganes Essen Spuren von Ei oder Milch enthalten oder ist es dann haram?